Bereits am Wochenende zwingt uns schlechtes Wetter dazu, im Ambrakischen Golf zu bleiben. Da es uns hier ohnehin sehr gut gefällt, ist das kein wirklicher Nachteil. Nach 24 ziemlich ungemütlichen Stunden vor Vonitsa, wo wir vor Anker liegen, suchen wir für das deutlich heftigere Unwetter zur Wochenmitte Zuflucht im nordöstlichsten Zipfel des Golfes – im kleinen Hafen von Kopraina.



Griechenland

Samstag 27.09.2025 – Roúgas-Bucht – Koukoumitsa-Bucht/Vonista – 6 Seemeilen
Heute soll es nun endgültig nach Vonitsa gehen. Wir haben kaum noch frische Sachen im Kühlschrank und wollen außerdem heute Abend anlässlich unseres 34. Hochzeitstages irgendwo schön Essen gehen. Der Morgen begrüßt uns leicht bedeckt, aber mit einem Licht, dass die uns umgebende Bucht zum Leuchten bringt. Wir holen den Anker auf und legen unter Vorsegel ab. Fast lautlos gleitet Venga! aus der hübschen Bucht. Unterwegs sehen wir in der Ferne zwei Delfine, aber leider kommen sie uns nicht besuchen. An der Südküste des Golfes an unserer Backbordseite sehen wir die Spuren eines Waldbrandes, der hier am 12. August dieses Jahres gewütet hat. Damals waren bei 40 Grad Tagestemperaturen und starkem Nordwind sowohl bei Vonitsa am Ambrakischen Golf als auch auf den ionischen Inseln Zakynthos und Kefalonia große Waldbrände entstanden, die mit Einsatz von Feuerwehren, Freiwilligen und Löschflugzeugen zum Glück recht schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten. Trotzdem wurden viele Hektar Wald zerstört.



Der Ankerplatz, den wir ausgewählt haben, ist bereits gut besucht. Knapp 20 Boote ankern hier. Es ist eine relativ schmale und tiefe Bucht und verspricht Schutz bei Winden von Nordwest bis Ost. Wir finden einen Platz direkt hinter dem Inselchen Kokonitsa, dass mit einer Fußgängerbrücke mit dem Festland verbunden ist. Wir ankern auf 7 Metern Tiefe. Wegen des begrenzten Platzes zum Schwoien (so nennt man das Drehen des Bootes um den Anker), stecken wir nur 25 Meter Kette. Zusätzlich befestigen wir nach ca. 15 Metern ein Reitgewicht an der Kette, das dafür sorgen soll, dass wir einen kleineren Schwoikreis haben und zudem die Kette in einem gemäßigten Winkel am Anker zieht, wenn sie sich spannt. Nachdem alles an Bord aufgeklart ist, begeben wir uns mit dem Dinghi an Land. Am Ende der Fußgängerbrücke befindet sich ein kleiner Hafen mit kleinen Fischerbooten. Dort können wir das Dinghi festmachen. Zu Fuß sind es etwa 15 Minuten in den Ort. Auch hier gibt es eine unfertige Marina. Wir sehen, dass Muringleinen ausgelegt sind, aber die Pier und das Sanitärgebäude sind noch nicht fertiggestellt. Wir bleiben lieber in unserer Bucht, das ist hübscher!


Bepackt mit Einkäufen (Frischware und Benzin für den Außenborder) geht es wieder zurück an Bord. Im Augenblick ist es total windstill und so soll es nach Wettervorhersage auch bleiben. Zur Abkühlung drehen wir schwimmend ein paar Kreise um Venga! und machen es uns dann mit einer mitgebrachten Fika im Cockpit gemütlich.
Am Abend geht’s dann nochmals an Land. Wir haben uns bereits auf der Einkaufstour eine Fischtaverne ausgeguckt. Sie war voll besetzt mit Griechen – immer ein gutes Zeichen. Zur deutschen Abendessenzeit finden wir einen schönen Tisch etwas abseits am Strand unter einem Sonnenschirm. Vor uns ankern ebenfalls ein paar Boote, aber diese Bucht ist deutlich größer und offener. Wir bestellen Muscheln, Ambrakische Scampi, Griechischen Salat und Tzatziki und bekommen ein hervorragendes Essen serviert. Den Ouzo zur Verdauung gibt’s an Bord und auch noch ein leckeres Kaltgetränk zur Feier des Tages.










Sonntag, 28.09.25 Ankerplatz Koukoumitsa-Bucht/Vonista
Nachts wurden wir durch starke Böen geweckt. Da wir den Anker gestern bei Westwind eingefahren haben, der Wind aber nun aus Ost kommt, vergewissern wir uns auf der Ankerapp, dass unsere Position noch passt. Im letzten Jahr hatten wir ja in Lefkada die böse Erfahrung gemacht, dass unser Boot nach einer 180 Grad Winddrehung abgetrieben war, als wir nicht an Bord waren. Damals hatten wir uns erlesen, dass unser Anker genau bei diesen Winddrehungen um 180 Grad Probleme hat, sich wieder einzugraben. Hier im Golf haben wir jeden Tag diese Winddrehungen, allerdings bisher immer eher mit Schwachwind aus Ost. Umso erleichterter sind wir, dass der Anker auch nach der Winddrehung nicht slippt. Vielleicht macht es der sehr klebrige Meeresgrund hier, oder das Reitgewicht.


Nach dem Morgenkaffee kümmern wir uns um die heutige Sonntagszeitung – gestern wollten wir den Tag lieber anderweitig genießen… Parallel schauen wir in alle uns verfügbaren Wetterapps. Die Vorhersagen stimmen wenig. Das sonst so zuverlässige Regenradar von WetterOnline prognostiziert, dass die Regenfront an uns vorbei geht – draußen schüttet es aber wie aus Eimern! Nur eines von sieben Wettermodellen sagt starken Wind aus Osten voraus – bei uns sehen wir Böen bis zu 30 Knoten aus Nordosten auf der Windanzeige. Bei Winden aus diese Richtung kommt auch die Welle in die Bucht und es wird ziemlich „bumpy“. Es fühlt sich nicht sehr komfortabel an, wenn sich 80 Meter hinter dem Heck das steinige Ufer befindet. Wir beschließen also den Tag an Bord zu verbringen.


Montag, 29.09.2025 – Koukoumitsa-Bucht/Vonista – Ankerplatz vor Preveza
Über Nacht hat jemand Wind und Welle ausgeschaltet und wir erwachen auf einem Ententeich. Unvorstellbar, dass wir hier gestern noch einen halben Meter Welle am Ankerplatz hatten! Wir beschließen vor der Abfahrt noch einen Rundgang durch den Ort samt byzantinischer Festungsanlage zu machen. Mit Interegg-Fördermitteln ist die Festungsanlage zwischen 2014 und 2020 saniert worden. In den letzten Jahren wurde die Festung zudem von überflüssigem Strauchwerk befreit, um das ursprüngliche Aussehen etwas zu verdeutlichen. Wir haben die Anlage für uns allein und lassen uns mit unserem Rundgang Zeit. Es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf Ort, Hafen und den Ambrakischen Golf. Die letzten Wolken verziehen sich und mit der Sonne kommt auch wieder die Wärme. Auf dem Rückweg zum Boot haben sich die Cafés wieder mit den vormittäglichen griechischen Gästen gefüllt, die bei Kaffee und Wasser den angeregten Austausch von Neuigkeiten pflegen – eine schöne Angewohnheit!


























Wir genießen nun auch das Frühstück im Cockpit, befreien dann unseren Anker vom Reitgewicht und starten nach Preveza. Leider wird es eine reine Motorfahrt, der Wind hat sich gestern zu sehr verausgabt und muss sich heute ausruhen. Unterwegs sehen wir wieder Delfine, diesmal zwei Gruppen, aber wieder zu weit weg für ein Foto. Das Gleiche gilt für die Meeresschildkröten, deren Köpfe wir auf dem spiegelglatten Wasser gut erkennen. Unterdessen wissen wir, dass sie bis zu 40 Minuten unter Wasser bleiben können und rechnen nicht mehr unbedingt damit, dass der Kopf gleich wieder auftaucht.
Der Ankerplatz in Preveza ist ziemlich voll. Wir haben zwei Fehlversuche, bevor der Anker greift. Der Meeresboden fällt hier in großen Sprüngen ab und der abendliche Wind kommt von Land, weshalb wir den Anker unter der Küste werfen und dann rückwärts zum Golf versuchen einzufahren. Beim dritten Versuch greift er, allerdings liegen wir etwas dich an zwei Nachbarbooten. Wir setzen daher erneut unser Reitgewicht ein, um so den Schwoikreis zu verkleinern.


Abends bringen wir unsere Wäsche zur Wäscherei am Hafen und treffen uns mit Segelfreund Per. Gemeinsam genießen wir ein leckeres Abendessen an der Promenade und verbringen einen schönen Abend bei interessanten Gesprächen.

Dienstag, 30.09.2025 – Ankerplatz Preveza – Ankerplatz Koronisi
Für Freitag ist erneut schlechtes Wetter vorhergesagt. Diesmal aus West. Diese Wetterstörung wollen wir noch im geschützten Golf abwarten und erst danach in den Norden Richtung Korfu aufbrechen. Werner möchte gern nochmal nach Koronisi und die dortige Lagune etwas erforschen und Barbara wünscht sich nochmals Kopraina mit einer Radtour nach Menidi. Die Distanzen sind ja alle übersichtlich, warum also nicht! Aber vorher proviantieren wir uns hier in Preveza und holen unsere Wäsche ab. Außerdem gilt es zu erforschen, warum unser Dinghi Wasser nimmt. Wir ziehen es an Deck und suchen den Boden nach möglichen Löchern ab – Fehlanzeige, alles sieht gut aus. Werner untersucht daraufhin das Ventil am Heck des Dinghis um Wasser aus dem Boot abzulassen und findet den Übertäter: Die Dichtung ist komplett kaputt und daher nimmt das Dinghi hier Wasser. In einem der Marineläden in Preveza finden wir Ersatz.





Als am frühen Nachmittag der Seewind aus Westen einsetzt, lichten wir den Anker und segeln gemütlich Richtung Osten zu „unserem“ Ankerplatz auf der Rückseite von Koronisi. Leider schläft der Wind zum Sonnenuntergang noch nicht ein – im Westen bezieht sich der Himmel und es wird frisch. Wir verschieben den Landgang auf Morgen und bestaunen aus dem Cockpit den Blick auf die in der Ferne liegenden verschachtelten Berghänge in ihren verschiedenen Schattierungen in blau-grau.





Mittwoch, 01.10-.2025 – Koronisi – Kopraina
Nach dem Morgenkaffee geht es an Land. Wir spazieren entlang des Küsten- und Lagunenweges und sehen tatsächlich eine Gruppe von Pelikanen. Es gibt am Damm mehrere Durchgänge in die Lagune, die von den ansässigen Fischern so präpariert sind, dass kleine Fische in die Lagune hineinschwimmen können, Größere aber nicht wieder hinaus. Früher geschah dies durch Schilfkonstruktionen, heute durch Kästen mit Metallgeflecht. An einem dieser Durchbrüche beobachten wir einen Griechen, wie er einfach mit einem Kescher Fische für das Mittagessen herausholt – sieht nach einer sehr simplen „Ernte“ Methode aus. Insgesamt gibt es im Ambrakischen Golf ca. 70 Quadratkilometer Lagunenfläche – eine riesige natürliche Fischfarm. Auch hier sind die Fangmengen begrenzt, um das empfindliche ökologische Gleichgewicht nicht zu gefährden und die Zahl der hauptberuflichen Fischer sinkt. Wir sehen überwiegend ältere Griechen in den oft sehr alt wirkenden Fischerbooten. Man bedient sich an allem, was das Umfeld so hergibt und kein Geld kostet: alte Teppiche, um die Netze abzudecken, alte Autoreifen als Fender, alte Kanister als Bojen für die Grundnetze.












Wir halten uns nicht zu lange auf, denn wir wollen weiter nach Kopraina. Dort gibt es nicht viele Liegeplätze im Hafen und wir hätten gern einen, um das für heute Nacht und morgen angekündigte Unwetter entspannt abwettern zu können. Frühes Erscheinen ist da möglicherweise entscheidend. So haben wir zwar noch keinen Segelwind und müssen unter Motor laufen, aber das ist es uns wert. Unterwegs treffen wir auf viele offene kleine Fischerboote, von denen aus die Fischer „klassisch“ angeln. Teilweise sitzen sie dabei in der prallen Sonne, teilweise sind die Boote mit kleinen Dächern oder Sonnenschirmen bestückt. Die Boote treiben auf dem spiegelglatten Wasser und werden von der herrschenden Strömung leicht nach Osten versetzt. Hin und wieder wird mit Hilfe von knatterndem Außenborder oder stillen Rudereinsatz die Position korrigiert, denn Allen gemeinsam ist, dass sie sich an der Mündung des Arachthos Flusses treiben lassen. Hier hat sich eine weit in den Golf reichende Sandbank aus dem vom Fluss mitgeführten Sediment gebildet. Am Ende der Sandbank fällt der Meeresboden steil ab – offensichtlich eine Stelle, an der viel Fisch vorkommt.





Schon aus der Ferne zählen wir durch das Fernglas mindestens 4 Masten im Hafen – sind wir schon zu spät? Als wir uns dem Hafen nähern, erkennen wir, dass an der Außenmole zwei Katamarane und ein Boot mit zwei Masten liegen. Zum Glück haben sie sich so eng gelegt, dass auch wir noch an die Pier passen – wunderbar! Wir genießen erstmal ein Frühstück im Cockpit und packen dann die Fahrräder aus. Heute wollen wir die Lagune erkunden. Dazu geht es in einem weiten Bogen bis auf die Spitze eines Damms, der einen der Entwässerungskanäle flankiert. Die einfache Wegstrecke beträgt zehn Kilometer, obgleich unser Ziel nur ca. drei Kilometer Luftlinie vom Hafen entfernt liegt.


Hier sehen wir eine große Menge an Flamingos, die mit dem Kopf unter Wasser langsam durch die Lagune stolziert. Sie sind scheu und sobald wir uns auf dem Damm nähern, waten sie in einer fast festgelegt wirkenden Formation von uns weg – ohne Hektik und sehr majestätisch. Links des Dammweges sehen wir den jährlichen Aushub aus dem Kanal – graue Kleie, die dafür verantwortlich ist, dass hier der Anker meistens sehr gut hält. Die Fischer müssen die Kanäle der Lagune regelmäßig ausbaggern, damit sie mit den kleinen Fischerbooten befahrbar bleiben. Auch viele aufgegebene Wracks liegen hier, die zum einen für fotogenen Vordergrund sorgen, aber auch ein Zeichen dafür sind, wie viele Fischer aufgegeben haben oder bei einem Wechsel auf ein neueres Boot nicht das Geld haben, das alte „richtig“ zu entsorgen. An mehreren Stellen haben sich die Fischer kleine Plätze eingerichtet, an denen sie gemeinsam Grillen und Fachgespräche führen können. Es ist früher Nachmittag und über der ganzen Szenerie hängt Stille in gleißendem Sonnenlicht. Diese Seite des Ambrakischen Golfes wirkt auf den ersten Blick vielleicht als „Lost Place“, fängt uns aber im gleichen Moment mit seiner einzigartigen Atmosphäre ein und bringt uns zum Staunen.















Unterwegs kommen wir an fleißigen Griechen vorbei – die Olivenernte beginnt! Auch einige besondere Pflanzen entdecken wir am Wegesrand.








Zurück am Hafen, gönnen wir uns ein Kaltgetränk in der Hafen-Taverne: Barbara bestellt Frappé, Werner Bier. Nur zu letzterem werden kalte frittierte Sardinen und Pommes gereicht. Im Westen steigt bereits die Wolkenformation des angekündigten Tiefs in die Höhe. Die Sonne verschwindet vor Sonnenuntergang dahinter. Wir sitzen dennoch lange draußen und amüsieren uns köstlich über den vielleicht 4 Jahre alten Sohn unserer Bootsnachbarn, der nahezu ununterbrochen wichtige Gespräche mit Papa und Mama führt. Wir erkennen die Sprache nicht und erfahren erst später, dass es sich um tchechisch handelt. Nach dem Abendessen erreicht uns der erste Nieselregen und wenig später die griechische Wetterwarnung vor Gewitter und Starkregen.










Wir bauen ein Verdeck über der Luke der Heckkabine auf und kontrollieren, ob alle Fenster richtig verschlossen sind. In der Ferne vernehmen wir leichtes Donnergrummeln und sehen immer wieder Wetterleuchten. Ein Blick in die Blitz-App zeigt, was auf dem offenen Meer vor Preveza los ist. Uns erreichen die Gewitter nicht. Sie ziehen nördlich oder deutlich südlich vorbei. Nachts frischt der Wind auf und bläst aus Südost, wieder eine nicht prognostizierte Richtung. Wir hatten eigentlich mit Nordwest gerechnet. So passt es uns aber viel besser, denn nun liegen wir hinter der Mole noch geschützter und keine noch so kleine Welle plätschert unter unserem Heck.
Donnerstag, 02.10.2025 – Kopraina Hafentag
Im Laufe des Vormittags reißt der Himmel immer mal wieder auf, wobei um uns herum weiterhin dicke graue Wolken hängen. Der Wind weht mal mehr, mal weniger aus Südost. Wir erledigen erstmal ein paar Büroarbeiten und schreiben am Bericht, bevor wir uns in einer Regenpause aufmachen zu einem Spaziergang entlang des Ufers. Vor dem Hafen ankerten heute Nacht drei Boote, zwei haben aufgrund der unruhigen Lage bereits die Flucht ergriffen. Das dritte hat mehr Kette gesteckt und tanzt ordentlich in den Wellen. Wir sind so froh, einen Hafenplatz ergattert zu haben – dort vor Anker ist es sehr ungemütlich!




Die Wege durch die Lagunenlandschaft liegen tief und Regen und auflandiger Wind haben für große Pfützen gesorgt. Auch neben dem Weg zum Leuchtturm steht deutlich mehr Wasser, als bei unserem letzten Besuch. Dabei ist es erstaunlich mild. Wir haben angesichts der dicken Wolken lange Hose und Jacke angezogen und entblättern uns beim Laufen Stück für Stück. Der Wind fühlt sich an, wie der Fön aus den Alpen, an den wir uns aus unseren Münchner Jahren noch gut erinnern.














Bevor die Gewitterzelle im Westen uns erreicht, kehren wir um und machen es uns an Bord gemütlich. Dank Hörbuch, Strickzeug und guter Filme ist so ein Tag auch mal sehr gemütlich. Abends zaubert Werner uns ein leckeres Essen: Nudeln mit Lachs in Sahnesoße.
Freitag, 03.10.2025
Nun ist es doch kalt geworden. Heute Nacht brauchte sogar Werner eine Wolldecke und Barbara wacht von ihren kalten Füßen auf. Im Boot haben wir 16 und draußen 15 Grad. Da kann man ja fast schon an die Heizung denken! Auch für heute sind ergiebige Regenfälle prognostiziert und wir hoffen zwischendrin eine Regenpause zu finden, die eine zehn Kilometer lange Fahrradtour in das kleine Hafenstädtchen Menidi erlaubt, das nur zwei Seemeilen Luftlinie unserem Hafen gegenüber liegt.
Gegen Mittag zeigt sich eine Regenpause von mindestens 1,5 Stunden – unsere Chance. Wir besteigen die Räder, heute ausgerüstet mit Regenklamotten. Überall haben sich große Pfützen gebildet, die man entweder für Fotos mit Spiegelungen nutzen kann, oder zum Herumspritzen. Es geht durch Plantagen mit Orangen-, Kiwi- und Olivenpflanzungen. Entlang der Straßenränder wachsen Unmengen an Brombeeren. Vereinzelt treffen wir auch auf Weinreben, Granatapfel-, Feigen und Nussbäume. Der kleine Ort Menidi empfängt uns recht verschlafen. Auf der für den Verkehr gesperrten Uferstraße reihen sich verlassene Tavernen und Cafés aneinander. Nur vereinzelt sitzen ein paar Griechen bei Kaffee und Wasser. Wir finden eine Bäckerei, in der wir Blätterteigtaschen für unser Picknick am Wasser und ein „Schwarzbrot“ kaufen. Die Bäckerin empfängt uns mit ein paar Brocken Deutsch! Ein paar Meter weiter gibt es eine Fleischerei, in der wir feinstes Rinderhack für unser Abendessen bekommen. Während unseres Picknicks am Wasser kommt sogar die Sonne heraus – alles wirkt wie frisch gewaschen.





















Auf dem Rückweg macht Barbara halt für die Ernte. Neben Brombeeren und Weintrauben nehmen wir auch ein paar Kiwis mit, die über den Zaun hängen. Sie erweisen sich leider später als ungenießbar, weil noch nicht reif…




An Bord werden die Trauben und die Brombeeren von den Ranken gepflückt – aus Zeitgründen ernteten wir auch die Brombeeren mit Zweig. Dann begibt Barbara sich in die Küche und startet die Geleeproduktion. Aufwendig ist dabei, das aufgekochte Fruchtmus durch ein Sieb zu streichen. Wie viel schneller ginge das mit der „Flotten Lotte“ aus Munkbrarup. Aber man kann ja nicht alles an Bord haben. Zucker ist noch da und außerdem Pektinpulver, denn Gelierzucker kennen die Griechen nicht. Obwohl wir deutlich weniger Zucker als Fruchtmus nehmen, ist das Gelee sehr süß. Wir fügen etwas Zitronensaft hinzu und dann ist es perfekt!



6 Antworten
Hallo Ihr beiden,
Ist wieder eine schöne Lektüre und so praktisch für uns, da wir nächstes Jahr in diese Region segeln wollen. Also Danke für den Revierführer :-).
Gratulation zu Eurem 34. Hochzeitstag! Wir haben dieses Jahr unseren 37. gefeiert.
Ganz liebe Grüße,
Petra & Achim von der SY LUNA
Hallo ihr 2,
vielen Dank für die Rückmeldung und wir freuen uns riesig, wenn unsere Berichte euch als Revierführer dienen können!
Und bezüglich der gemeinsamen Jahre seid ihr uns uneinholbar voraus! Habt es weiterhin so gut miteinander!!!
Liebe Grüße von der Venga! Crew
Eure Reise auf diese Weise begleiten zu können, macht richtig Freude, ich kann die Stille, die von einigen Orten ausgeht, aber auch die herrlichen Momente in der Natur ( Sichten der Delphine, der Anblick der Pelikane und der Flamingos), die Berge in ihren Schattierungen mit dem glitzerndem Wasser im Vordergrund, wunderbar nachempfinden! Verschiedene Fotos assoziieren August Macke – und ich kriege Lust, mich mit einer Staffelei an diese schönen Orte zu begeben, um zu malen! Ruhe kehrt ein beim Lesen und Betrachten der Bilder -DANKE dafür ; angesichts der Nachrichten in Zeitungen und im Fernsehen , nicht im Krieg zu dein, sondern keinen Frieden mehr zu haben!
Fühlt euch umarmt und gedrückt von mir! Ich freue mich sehr für euch, dass ihr es so schön habt und euren 34 Hochzeitstag in so romantischer Atmosphäre genießen konntet! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! ????????
Liebe Moni,
wir haben es dir schon persönlich gesagt: Danke für deine ausführliche und so überaus positive Rückmeldung – Wir freuen uns, dich in Kürze als Crewmitglied auf Zeit an Bord begrüßen zu dürfen!
Liebe Grüße
Deine Venga! Crew
Einfach tolle Erzählungen und beeindruckende Fotos. Liebe Grüße
Danke! Dasaus deiner Feder zu lesen, bedeutet uns viel!
Liebe Grüße von der Venga! Crew