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#15 zurück in Dänemark – der Heimathafen ruft!

Kennt ihr das Phänomen: kurz vor dem eigenen Stall, laufen die Pferde immer schneller. Uns geht es auch ein bisschen so, obwohl wir ja mit unserem Zuhause reisen. Aber Jento scheint den Heimathafen zu riechen. Es treibt uns nichts, aber irgendetwas zieht da was… Auch wenn wir keine Hafentage mehr einlegen, bremsen wir die Reisegeschwindigkeit mit kürzeren Etappen. Dies wird der vorletzte Beitrag von der Jento Crew…

Sonntag, 25.08.2024 – Hanö Simrishamn –  37 Seemeilen

Heute soll der neue Bericht online gestellt werden, ist aber noch nicht fertig. Also lassen wir es ruhig angehen und gönnen uns dazu ein richtig schönes Sonntagsfrühstück mit Frühstücksei! Gegen halb elf legen wir dann ab. Werner verlegt die Leine vom Dingi am Heck mal wieder neu, damit es beim Ablegemanöver nicht stört, dann fällt die Mooringleine und unter Maschine legen wir rückwärts ab. Alles bestens! Draußen steht eine ziemliche Welle aber bei 13-15 Knoten aus SSW kommt Jento damit ganz gut klar. Als nach zweieinhalb Stunden allerdings der Wind deutlich unter 10 Knoten fällt und westlicher dreht, passen Wind und Welle nicht mehr zusammen und Jento stampft sich fest – wir nehmen für eine Viertelstunde die Maschine zur Unterstützung dazu („Dänische Kreuz“), bis der Wind zurückkommt und ordentlich zulegt. Da müssen wir sogar die Genua deutlich einrollen (2. Reff). Allerdings ist der Wind heute alles andere als beständig. Wir reffen mehrmals ein und aus und sind mit unseren Augen und unserer Konzentration stundenlang vor dem Schiff.

Stunden nach dem Auslaufen schaut Barbara nach hinten und stellt fest, dass dort etwas fehlt: Wir ziehen kein Dingi mehr hinter uns her! So ein Mist! Wir versuchen zu rekapitulieren, wie das passieren konnte und kommen zu dem Ergebnis, dass das Leinenende nicht wie üblich auf der Klampe belegt war und Werners provisorisches „kurz anbinden“ beim Ablegemanöver die einzige Befestigung war. Besonders ärgerlich ist es, weil wir uns morgens noch darüber unterhalten hatten, es an Deck zu verzurren oder ganz einzupacken. Nur wegen der Enge im Hafen von Hanö haben wir das auf Simrishamn verschoben. Das hat sich nun erledigt. Da wir das Dingi gebraucht gekauft hatten, ist kein großer finanzieller Schaden entstanden und wir hoffen, dass wir es schon im Hafen verloren haben und es nicht irgendwem vor den Kiel von anderen Seglern getrieben ist.

Unterwegs erreichen uns bereits die ersten Kommentare zu unserem Bericht. Insbesondere wird nachgefragt, warum wir die nette Hafenmeisterin von Hanö nicht erwähnt haben. Nun, sie war recht kurz angebunden beim Abkassieren, hatte vielleicht einen schlechten Tag. Aber die liebevoll dekorierten Sanitäreinrichtungen möchten wir dann doch noch einmal erwähnen und mit Fotos belegen:

Den ganzen Tag konnten wir unser Ziel einigermaßen anlegen. Ausgerechnet auf den letzten drei Seemeilen vor Simrishamn dreht der Wind und wir müssen immer weiter in Richtung Süden abfallen und daher doch noch einen Kreuzschlag machen. Um 18:30 Uhr machen wir mit Sandras (SY Grey) Hilfe in Simrishamn fest und sind nun unsererseits in der „Schnaps-Schuld“ bei der Grey-Crew, die wir natürlich umgehend einlösen. Uns bekommt diese Tradition vor dem Abendessen allerdings nicht sooo gut – wir sind ja keine 20 mehr! So geht es relativ früh in die Koje.

Montag, 26.08.2024 – Simrishamn –  Kåseberga – 25 Seemeilen

Da wir noch nie hier waren, brechen wir nach dem Morgenkaffee erstmal zu einer Erkundungstour durch Simrishamn auf. Die Architektur erinnert schon sehr an Dänemark – rote Holzhäuser gibt es hier nicht mehr zu sehen, dafür erinnern einige Ecken an die Hafenstädte der dänischen Südsee mit hübschen Türen und (Stock-) Rosen vor dem Haus. Sehenswert auch die Kirche und das Rathaus. In einer Gasse traf Barbara auf eine Strickkollegin, die offensichtlich die Reste ihrer Strumpfwolle zu einem langen Schlauch für das Regenrohr verstrickte… Werners Museum ist leider geschlossen, so konnten wir nicht sehen, was sich dahinter verbirgt.

Zurück am Hafen ist die „Armada“ der deutschen Langfahrtboote bereits weitergezogen und der Hafen ziemlich verwaist. Auch uns hält hier nun nichts mehr, wir legen ab.

Auch heute weht der Wind aus SSW und das bedeutet: Kreuzen bis zur Südspitze bei Sandhammaren. Danach können wir abfallen. Wir starten mit je einem Reff in Groß und Genua, können aber bei angenehmen 12 Knoten schnell ausreffen. Nachdem die Südspitze erreicht ist, schläft der Wind ein und die hier herrschenden Strömungsbedingungen und Wellen bremsen uns aus. So wird früher als erwartet das Dieselsegel gehisst. Unterwegs sehen wir dann die vertraute Rückenflosse eines Schweinswals – der erste seit Wochen. In der nördlichen Ostsee, dem bottnischen und finnischen Meerbusen scheinen sie sich nicht wohl zu fühlen.

Wir laufen rechtzeitig genug in Kåseberga ein, um im örtlichen Fischgeschäft noch ein paar Leckereien für das Abendessen einzukaufen: Stremellachs mit Zitrone und Knoblauch und dreierlei Matjessalate. Die Einkäufe werden im Kühlschrank verstaut und dann machen wir uns auf den Weg zur Steinsetzung „Ales Stenar“. Das „schwedische Stonehenge“ besteht aus 59 Steinen und misst 67 Meter in der Länge und 19 Meter in der Breite. Die Steine sind in der Form eines Schiffs angeordnet. Entstehungsdatum soll um 600 nach Christus sein. Interpretiert wird die Anlage als Grabanlage oder sogar als Sonnenkalender – ganz sicher weiß man es nicht. Die Lage auf der gut 20 Meter hohen Steilküste bietet einen fantastischen Blick über die Ostsee bis nach Bornholm und entlang der schwedischen Südküste. Rund um die Steinsetzung grasen Kühe und trotz der recht zahlreichen Besucher strahlt der Ort eine tiefe Ruhe aus. Dazu tragen auch die lautlos an der Küste schwebenden Paraglider bei, die hier bei diesem Wetter beste Bedingungen mit Aufwinden vorfinden. Wir schauen ihnen einige Zeit zu und würden es gerne selbst mal im Tandem ausprobieren. Wieder etwas für die „Löffelliste“.

Auf dem Rückweg unterhalb der Steilküste „springen“ uns nochmals ein paar Fotomotive an und Barbara steigt zum Sonnenuntergang erneut nach oben – alleine ist sie mit dieser Idee nicht. Auch andere wollen sehen, hinter welchem Stein die Sonne untergeht.

Noch eine Anmerkung zum Hafen Kåseberga: Wir waren von einem Clubkollegen vor diesem Hafen gewarnt worden, da die Reflexionswelle der Schnellfähren Ystad – Bornholm alle paar Stunden ihren Weg in den Hafen finden. Georg hatte Recht, aber wir wollten uns unbedingt die Steinsetzung ansehen, weswegen wir das für eine Nacht in Kauf genommen haben. Hilfreich sind auch hier Leinen, die über Dämpfer verfügen. Zudem sollte man sich an der äußeren Kaimauer vorsehen und sich nicht vor das dort vorhandene Loch legen, denn aus diesem drücken sich bei den anrollenden Wellen wahre Seewasserfontänen heraus. Der von Georg empfohlene Platz an der Kaimauer vor dem Parkplatz war bei unserem Besuch von stinkendem Seegras verpestet und damit leider keine Alternative!

Dienstag, 27.08.2024 –  Kåseberga – Ystad – 10 Seemeilen

Morgens ist das Cockpit nass von Tau. Wir hatten uns gestern so im Hafen platziert, dass wir die Abendsonne im Cockpit genießen konnten – daher liegt es nun im Schatten. Wir suchen uns mit unseren Kaffeebechern ein sonniges Plätzchen auf der Mole und können dabei Verschiedenes beobachten:

Ein otter- oder marderähnliches Tier schwimmt durch die Hafeneinfahrt und klettert auf der anderen Seite über die Steine an Land. Es ist schon das zweite Mal, dass wir so ein Tier beobachten. Für einen Otter ist es zu klein. Es misst geschätzt 30 Zentimeter und ist damit für einen Otter zu klein. Das Fell sieht flauschig aus und ist durchgehend schwarz-braun. Der Schwanz ist dick und flauschig (also ganz bestimmt keine Ratte!), das Tierchen eher schlank. Gestern beobachteten wir die gleiche Art am Hafen und sahen es auf Fischerboote klettern. Obwohl wir beide eher eine Assoziation von „niedlich“ haben, möchten wir keinen Besuch dieser Art auf unserem Boot!

Dann zieht Seenebel auf und die Stimmung wird mystisch. Während der Nebel an der Küste aufsteigt und über die Mole wabert, steigt eine unerschrockene Schwedin in die Fluten zum morgendlichen Bad.

Wir beschließen, noch etwas abzuwarten bis der Nebel sich verzieht und erstmal einen Spaziergang durch den kleinen Ort zu machen. Es ist noch früh und so treffen wir verschiedene Dorfbewohner auf dem Weg zum Briefkasten, um die morgendliche Zeitung zu holen. Die eine geht mit Nordic-Walking-Stöcken, der nächste ist im Bademantel unterwegs. An einem Haus finden wir neben der obligatorischen schwedischen Flagge, zwei uns unbekannte Flaggen. Offensichtlich ist der Hauseigentümer schon oft danach gefragt worden und hat daher gleich die Erklärung dazu geschrieben. Es handelt sich um Flaggen der Region Skåne.

Um 10:00 Uhr legen wir ab. Beim Eintrag in das Logbuch stellen wir fest, dass wir heute den 100. Tag dieser Reise feiern – Wahnsinn! Der Nebel hat sich gehoben, Wind gibt es heute keinen. So laufen wir unter Motor die 10 Seemeilen bis nach Ystad, wo wir fast zeitgleich mit einer der Schnellfähren ankommen. Der erste Schwimmsteg der Marina ist bereits zur Hälfte mit überwiegend deutschen Schiffen belegt. Wir finden einen Platz neben der Glüxkind, einer X37, die wir bereits in Hänösand getroffen hatten. Damals kam es nur zum Austausch von ein paar Tipps für die Höga Kusten, die sich alle als super herausstellten. Daher hatten wir im Verlauf der letzten Wochen immer ein Auge auf die Orte, die die Glüxkind anlief und haben einige davon dann ebenfalls besucht. Nun liegen wir endlich mal nebeneinander und können abends etwas Seemannsgarn spinnen – sehr schön!

Doch vorher wollen wir uns Ystad ansehen. Aus der eher hässlichen Hafenfassade springt uns der sehenswerten „Ystad Skeppshandel“ direkt ins Auge, in dem man nicht nur alles an Ausrüstung für eine moderne Segelyacht bekommt, sondern auch jede Menge maritime Kostbarkeiten früherer Zeiten. Weiter geht es über die Bahnschienen, die den Hafen von der Stadt trennen und vorbei am 1892 gebauten Theater hinein ins Getümmel der kleinen malerischen Gassen der hübschen Altstadt. Immerhin hat Ystad mit rund 300 Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert die am besten erhaltenen (und liebevoll gepflegten) Fachwerkhäuser Schwedens. Überall finden sich Rosen, Stockrosen und mit Blumen bepflanzte Kübel neben den hübschen Haustüren. Wir besichtigen die Marienkirche und purzeln eher zufällig in den malerischen Per Helsas gård“. In einem Café machen wir ein Päuschen zur… ja klar, zur Fika (die letzte in Schweden)! Diesmal halten wir uns zurück und teilen uns ein Schokoladenküchlein!

Danach ist das mittelalterliche Kloster dran, das eine wechselvolle Geschichte hat. Gegründet als Franziskanerkloster im 13. Jahrhundert, wurden die Mönche in der Reformation vertrieben, Teile abgerissen und Teile als Hospital genutzt. Im 18. Jahrhundert wurde eine staatliche Brennerei darin eingerichtet, was innen zu umfangreichen Umbauten führte, um die Brennkessel unterzubringen. Nach deren Schließung dienten die Gebäude als Kornspeicher. 1876 erwarb die Stadt Ystad das als Klosterruine bezeichnete Anwesen. Es gab Forderungen, die Anlage abzureißen. Letztlich entschloss man sich jedoch zum Erhalt. In den Jahren von 1909 bis 1912 erfolgte eine grundlegende Instandsetzung der Klosteranlage. Es entstanden ein Museum und eine Bibliothek. Seit 1996 steht der Baukomplex unter Denkmalschutz. Für uns ist besonders eine Fotoausstellung im Kloster spannend. In schwarz-weiß Aufnahmen sind Szenen des Berufslebens um ca. 1950 abgebildet. Das ist in etwa die Zeit, in der unsere Eltern ihr Berufsleben begannen, also eigentlich doch noch gar nicht sooo lange her. Ein Foto zeigt eine Apotheke, genauso hat Lieselotte (Oma Luisa) damals gearbeitet!

Rund um das Kloster blühte es fantastisch:

Seit ca. 1990 wird Ystad insbesondere unter Krimiliebhabern mit den Kurt Wallander-Krimis von Henning Mankell in Verbindung gebracht und wurde so europaweit bekannt. Alle Plätze, Straßen und Restaurants, die in den Büchern erwähnt werden, existieren in der Realität, wie zum Beispiel das Wohnhaus Wallanders in der Mariagatan 10, ein schlichtes Gebäude aus rotem Backstein. Aus diesem Grund wurde Ystad zu Beginn der 1990er Jahre zu einem beliebten Pilgerort für Mankell-Leser und Leserinnen. Wesentlich zur Popularität beigetragen haben auch die Verfilmungen der Kurt-Wallander-Romane, die zum Teil an den „Originalschauplätzen“ in Ystad gedreht wurden. Dieser Thematik widmet sich der größte Teil der Exponate im Besucherzentrum der Ystad Filmstudios.

Dafür fehlt uns heute die Zeit und auch die notwendige Vorbereitung. Wir werden die Mankell-Krimis (erneut) lesen und die Verfilmungen ansehen und so „gebrieft“ in einem der nächsten Sommer hierher zurückkehren!

Der Abend mit der Gluexkind-Crew wird sehr entspannt und schön und wir finden es schade, dass sich unsere Wege erst jetzt in dieser Weise gekreuzt haben, obwohl wir uns seit Wochen gegenseitig auf Marine Traffic „gestalkt“ haben, wie wir uns gegenseitig gestehen. Aber lieber spät als nie!

Mittwoch, 28.05.2024 – Ystad – Klintholm – 57 Seemeilen

Die Windvorhersage verspricht uns Wind aus Südost. Morgens noch schwach, im Laufe des Vormittags zunehmend und abends vor Klintholm mit über 20 Knoten schon recht stark. Fast alle hier versammelten Crews wollen heute den Sprung nach Dänemark machen. Die ersten starten schon vor sechs. Barbara hat schlecht geschlafen, da sie nachts „trappelnde Schritte“ auf dem Deck gehört hat. Ganz offensichtlich hatten wir kurzen Besuch von einem marderähnlichen Tierchen. Zum Glück hat es sich schnell wieder verzogen, aber die Nachtruhe war dahin. So brechen auch wir für unsere Verhältnisse früh um 6:45 Uhr auf. Die Sonne lacht von einem wolkenlosen Himmel, aber der Wind weht noch aus Nordost und das nur mit 4-7 Knoten. Wir laufen zwei Stunden unter Maschine, dann fängt es an zu wehen. Dabei dreht der Wind auf Südost und später auf Ost. Wir können die gesamte Strecke mit einem Windwinkel von 100-110 Grad laufen und die Wellen „absurfen“. Die großen Windparks kommen schnell in Sicht und begleiten uns über Stunden. Werner hat heute einen Videocall um 16:00 Uhr. Bis dahin wollen/müssen wir so nah an Dänemark sein, dass wir wieder Netzabdeckung haben. Das gelingt, allerdings haben wir nicht bedacht, dass die Kalkküste von Møn recht hoch ist und man daher schnell in die Abdeckung kommt. So bricht die Verbindung immer wieder ab, während Werner unter Deck versucht, sich am Laptop zu halten und nicht seekrank zu werden. Barbara kämpft derweil oben mit Böen bis 27 Knoten und verkleinert die Genua immer weiter, um die Geschwindigkeit zu drosseln. Unterdessen hat sich eine ganz ordentliche See aufgebaut. Und: Um nach den Kalkfelsen in Richtung Hafen „abzubiegen“, steht eine Halse an. Zum Glück ist Werner rechtzeitig mit dem Gespräch durch, nicht seekrank geworden und kann beim Manöver unterstützen. Vor dem Hafen Klintholm gab es früher Stellnetze, die sehr weit hinausgingen. Die Reste dieser Stellnetze befinden sich teilweise noch immer unter Wasser, weshalb man recht steil im 90 Grad-Winkel auf den Hafen zulaufen muss und nicht unter der Küste Schutz vor Wind und Welle suchen kann. Beim Bergen des Großsegels verfängt sich die Dirk (Leine hinten am Baum) im Großfall und Werner hat ordentlich zu kämpfen, während Jento die Wellen steil hinauffährt, um im nächsten Moment ins Wellental zu krachen. Das sind die Momente, in denen wir dankbar für Sicherheitssysteme wie Schwimmweste und Lifebelts sind, die wir oft genug als lästig empfinden. Denn: über Bord Gehen ist keine Option!

Der Hafen Klintholm ist schon gut gefüllt, aber wir finden im hinteren Bereich an der Mittelbrücke einen Liegeplatz mit der Nase zum Wind. So können wir im windgeschützten sonnigen Cockpit erstmal kurz verschnaufen und ein Anlegegetränk zu uns nehmen. Danach folgt der obligatorische Hafenrundgang. Unser letzter Besuch hier ist schon ein paar Jahre her. Damals wurde gerade die neue Mole gebaut und auch die Versorgungsgebäude für die Windparks waren in Arbeit. Heute ist das alles fertig und es gibt deutlich mehr Gastronomie. Dort, wo damals ein kleiner Supermarkt stand, finden wir heute eine Art Wagenburg mit Food-Containern. Neben Burgern werden Currys, Pastagerichte und coole Drinks angeboten. Leider liegen fast alle Tische im Schatten und der Wind schafft es auch hierher. Daher verkneifen wir es uns, hier zu speisen. Gleiches gilt für die coole Bar am Hafen, die zwar den Ostwind, nicht aber die Abendsonne auf der Terrasse hat. Daher zahlen wir nur unser Hafengeld und verkrümeln uns dann in unser sonniges und windstilles Cockpit, nachdem wir noch ein paar Segelerfahrungen des Tages mit anderen Crews am Steg ausgetauscht haben. Wir waren nicht die einzigen mit „Leinenproblemen“.

Donnerstag, 29.08.24 – Klintholm – Stubbeköbing – 19 Seemeilen

Auch heute soll es noch eine schwache Ostströmung geben, mal sehen, ob sie für uns segelbar ist. Nachdem wir vor einigen Tagen beim Reffen des Großsegels Probleme hatten, weil sich der dafür benötigte Haken mit dem Lümmelbeschlag (=Verbindung vom waagerechten Großbaum zum senkrechten Mast) verhakt hatte, schauen wir uns heute die Situation mal genauer an. Dabei stellen wir fest, dass der Lümmelbeschlag einen Riss aufweist. Wir haben kein passendes Ersatzteil an Bord, also heißt es nun „vorsichtig“ zu segeln und insbesondere ein Schlagen des Großsegels (beispielsweise bei wenig Wind und zu viel Welle) zu vermeiden. Werner füllt noch den Wassertank, nachdem die Pumpe uns rückmeldet: Tank leer. Wir haben einen 180 Liter Frischwassertank. Das Wasser wird für die normale Körperhygiene und den Abwasch sowie zum Kochen verwendet. Unsere Trinkflaschen füllen wir in der Regel im Hafen, ebenso wie einen 5 Liter Wasserkanister. Mit einer Wassertankfüllung kommen wir ungefähr 10 Tage aus. Eine Dusche haben wir allerdings nicht an Bord der Jento. (nur die gute Solardusche, ein schwarzer Sack mit ca. 10 l den man in die Sonne legt und anschließend am Mast hochzieht um schön warm zu duschen… gerade beim Ankern sehr angenehm…  )

Nach der gestrigen langen Tour, wartet heute eine kleine Etappe auf uns. Um halb neun setzen wir die Segel bei allerbestem Sommerwetter. Schon morgens haben wir über 20 Grad. Leider reicht der Wind nur die ersten zweieinhalb Stunden zum Segeln. Dann schläft er immer mehr ein und wir setzen das Dieselsegel. Unter Maschine laufen wir in den Gønsund zwischen Møn und Falster. Unser heutiges Ziel ist Stubbekøbing. Der Ort selbst ist relativ charmebefreit, aber wir wollen uns endlich mal wieder bewegen und für eine Radtour scheint Stubbekøbing ein guter Ausgangspunkt zu sein.

Zeitgleich mit der Holzfähre IDA erreichen wir das Fahrwasser zum Hafen, aber das ist kein Problem. Es ist breit genug für uns beide! Beim Tanken im Fischereihafen sehen wir den obligatorischen dänischen Imbiss. Da werden wir gleich mal hinfahren und unser erstes Hotdog dieser Reise essen!

Gleich nebenan legt die alte Fähre „M/F IDA“ an. Schon das Geräusch des Motors ist beeindruckend. Ein ruhiges tiefes „Tuck-Tuck“, dass der 3-Zylinder Alpha Diesel der „Holeby Maskinfabrik“ mit seinen 210 Pferdestärken produziert. Die M/F IDA wurde 1958/59 auf der Werft in Stege auf Møn sowohl aus Kosten- als auch aus Platz- und Stabilitätsgründen aus Holz gebaut. Mit ihrem Gewicht von 120 Tonnen bei 30 Metern Länge und 8,13 Metern Breite, kann sie 12 Autos und 100 Passagiere tragen. Diese Angaben haben wir einem Prospekt über die Fähre entnommen, können uns aber nicht vorstellen, dass das für heutige Autos stimmt. In jedem Fall ist sie sehr gut erhalten und gepflegt. Allein ihre beiden hölzernen Beiboote sind eine Augenweide. Früher verbanden viele solche hölzernen Fähren die dänischen Inseln miteinander oder mit dem Festland. Heute gibt es keine 10 mehr von ihnen – IDA ist die einzige, die im Sommer mit einem täglichen Fahrplan ihren Dienst verrichtet. Möglich wird dies durch den Förderverein „IDAS VENNER“, der nicht nur für finanzielle, sondern auch für tatkräftige Unterstützung beim Erhalt der Fähre sorgt.

Ansonsten ist die Stadt Stubbekøbing wenig reizvoll und zeigt eher ein deprimierendes Bild, auch wenn es einzelne Lichtblicke, wie beispielsweise die große Kirche gibt. Das ist auf die wechselvolle Geschichte der Stadt zurückzuführen, die mehrfach von Feuern und Sturmfluten zerstört wurde und in der Folge immer mehr an Bedeutung verlor und ihre Rolle als ehemals „Hauptstadt“ der Insel im Laufe der Jahrhunderte an Nykøbing am Guldsund abgeben musste. Sehenswert soll das Motorrad- und Radiomuseum sein, das 170 Motorräder aus den Jahren 1897 bis 1950 zeigt, die zum größten Teil aus einer privaten Sammlung eines Bürgers der Stadt stammen, der sie kaufte und bis ins Detail restaurierte. Wir verschieben den Besuch auf morgen Vormittag und sehen leider zu spät, dass das Museum nur nachmittags geöffnet hat. Wieder ein Punkt für „die Liste“.

Heute ist das Wetter einfach zu gut für einen Museumsbesuch. Wir haben die Räder ausgepackt und wollen eine Radtour machen. Grobes Ziel ist Hesnæs an der Ostküste von Falster. Auf Falster bietet uns Komoot verschiedene Radtouren an, wir entscheiden uns für einen Mix. Die Hinfahrt gestalten wir etwas länger und größtenteils entlang des Ufers des Grønsundes. Ein besonders schöner Abschnitt erweist sich als „gesperrt – Benutzung auf eigene Gefahr“. Hier führt(e) die Straße direkt an der Ostküste auf einem kleinen Deich, der bei der großen Ostsee-Sturmflut im letzten Jahr im Oktober zerstört wurde. Hier wird uns mal wieder die Kraft des Meeres vor Augen geführt. Wir können die Räder über einen unterdessen entstandenen Trampelpfad schieben und am anderen Ende des Damms wieder besteigen.

Weiter geht es durch einen großen Wald, der wirtschaftlich genutzt und betrieben wird. Breite Wege durchschneiden ihn und wir freuen uns über den Schatten, denn heute ist es mit 29 Grad richtig hochsommerlich. Die breiten Wege haben ihre Begründung in den großen Maschinen, die zur Bewirtschaftung eingesetzt werden, wie wir erkennen müssen, als plötzlich so ein „Ungetüm“ in Arbeit uns den Weg versperrt. Es ist gar nicht so einfach, den Fahrer auf uns aufmerksam zu machen. Er ist so konzentriert dabei, Baumstämme umzulagern und es gibt weder in der Kabine noch außen Rückspiegel, über die wir uns in seinen Sichtbereich bringen könnten. Barbara stellt das Rad an und bewegt sich in den Sichtbereich, bereit, jederzeit mit einem beherzten Sprung aus dem Gefahrenbereich herauszukommen. Einigermaßen konsterniert nimmt der Fahrer Sichtkontakt auf und stellt seine Arbeit für einen Moment ein, so dass wir die Räder an dem Ungetüm vorbeischieben können. Wären wir von vorne statt von hinten auf das Fahrzeug zugekommen, hätten wir umkehren müssen. Von dort wäre es unmöglich gewesen, die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erwecken.

Nun führt uns der Weg entlang der Steilküste durch Buchenwald. Auch hier kann man sehen, wie der Sturm gewütet hat. Teilweise ist die Küste bis zum Weg abgebrochen und der Weg umgelegt worden. Aber nicht nur Buchenwald sehen wir. Es gibt auch Parzellen mit reinem Bestand an Ahorn-, Fichten- und sogar Mammutbäumen.

Nach 18 Kilometern erreichen wir unser Ziel, den ehemaligen Hafen von Hesnæs. Er entstand ursprünglich als Hafen für Holztransporte, weshalb es hier sogar ein Sägewerk gab. In der Oktobersturmflut 2023 wurde die wirklich massive Mole weitestgehend zerstört. Heute ist der Hafen gesperrt und wir sehen, dass an der Innenmole große Molensteine ins Hafenbecken gespült wurden, genauso wie Unmengen an Sand. Ob der Hafen wohl jemals wieder in Stand gesetzt wird? Uns erscheint das fraglich ohne wirtschaftliche Nutzung, die diese immensen Kosten rechtfertigen könnten.

Hier gibt es ein „Spisehus og Bageri“, dass auch weiterhin als Magnet für Touristen und Einheimische zu funktionieren scheint. Es bietet sowohl etwas für die Fika, als auch leckere Sandwiches und alkoholische Getränke an. Wir suchen uns einen Schattenplatz (ja, tatsächlich!!!) und genießen die Pause, bevor es an den herrlichen Strand nebenan zu einem Bad in den nicht mehr ganz so kalten Fluten (18 Grad?!?) geht. Hier sehen wir auch einige eigentümliche Häuser, die nicht nur ein Strohdach, sondern auch Strohfassaden haben und lernen, dass dieser Baustil einzigartig in Dänemark ist. Man hat nach einem besonders schweren Winter im 19. Jahrhundert auf diese Weise die Häuser isoliert.

Der Rückweg führt uns dann über kleine Straßen und durch abgeerntete Getreidefelder zurück zum Hafen. Uns kommt es merkwürdig vor, durch diese spätsommerlichen Stoppelfelder zu radeln. Wir haben in diesem Jahr die Zeit der im Wind wogenden Getreidefelder „in vollem Saft“ gar nicht gesehen. Zu dieser Zeit waren wir in den schwedischen und finnischen Schären und dort gibt es keinen Platz und keinen entsprechenden Boden für den Getreideanbau. Es kommt spätsommerliche Melancholie auf.

Zurück in Stubbekøbing brauchen wir erstmal Flüssigkeit. Auch wenn die Insel keine wirklich hohen Erhebungen hat, so ging es doch laufend bergauf und bergab – wie es eben so ist in unserer Endmoränenlandschaft.

Wir genießen einen entspannten Abend im Cockpit. Auch nach dem Sonnenuntergang braucht man keinen Pullover im Cockpit. Das ist das erste Mal in diesem Sommer!

Freitag, 30.08.20224 – Stubbekøbing – Femø – 26 Seemeilen

Wind aus Nordwest bedeutet: „direkt op de Näs“, wie Opa Klaus sagen würde. Im Grønsund haben wir zumindest keine Welle und mit 8-10 Knoten begeben wir uns auf die Kreuz. Allerdings ist diese Windstärke von kurzer Dauer und außerdem wendet sich auch noch die Strömung gegen uns. Das Ergebnis: katastrophale Wendewinkel! Da uns die Strecke nun auch noch durch zwei bestehende Brücken und eine Brückengroßbaustelle (Nye Storstrømbrog“ = Anbindung der Femarnsundquerung) führt, muss das Dieselsegel wieder ran. Auf dem Plotter verfolgen wir eine moderne Segelyacht, die nach uns ausgelaufen ist. Trotz der widrigen Bedingungen bleibt sie unter Segeln und kämpft sich über Stunden den Grønsund hinauf, durch die Brücken und bis nach Femø. Für diese Crew ist offensichtlich der Weg das Ziel – für uns ist es immer auch das Ziel!

Erst kurz vor Femø scheint der Wind für uns wieder segelbar zu sein und wir rollen die Genua aus. Aber es ist wie verhext. Kaum haben wir eine Fahrt von 3,5 Knoten erreicht und freuen uns auf eine abschließende schöne Segelstunde, da schläft er auch schon wieder ein. So kommen wir nur auf 6 Segel-Seemeilen, den Großteil von 20 Seemeilen verdanken wir der Maschine. So kommen wir dann aber schon am frühen Nachmittag auf Femø an und können noch eine Radtour um die Insel machen, die uns sich dann doch größer präsentiert, als erwartet. Und hügeliger. Wir hatten vorher gelesen, dass die höchste Erhebung bei 22 Metern liegt, kommen aber auf der Radtour auf mehr fast auf das Vierfache… Es gibt zwei Orte: Nørreby und Sønderby. In ersterem gibt es einen Skulpturenpark, bei letzterem liegt die Kirche. Der Rundweg führt entlang der Wirtschaftswege im Zickzack entlang der Küste. Insbesondere von oben gibt Femø ein interessantes Bild ab, weil offensichtlich ursprünglich jeder Hof in den Dörfern eine angrenzende Parzelle hatte. So sieht die Insel aus der Vogelperspektive aus, wie zwei Torten mit den jeweiligen Dörfern in der Mitte.

Neben den Skulpturen im Skulpturenpark fallen uns auf der ganzen Insel Sitzbänke gleicher Bauart auf, die von mehr oder weniger begabten Femø-Bewohnern und Bewohnerinnen „künstlerisch“ gestaltet wurden. Nach 2/3 unserer Rundtour machen wir einen Abstecher zum Strand und nehmen ein Bad. Das Wasser hat weiterhin eine erträgliche Temperatur – nicht zum Schwimmen, aber zumindest zum Untertauchen! In der Sonne trocknend sehen wir langsam einen Segler an uns vorbeiziehen. Es ist besagter Segler, der die ganze Strecke unter Segeln absolviert hat. Im Hafen ist er noch immer nicht. Auf dem Rückweg treffen wir auf weitere Skulpturen und merkwürdige Figuren, seht selbst:

In Sønderby stehen wir dann unerwartet vor einem „Weinberg“, naja, ein Weinvorgarten. Aber die Weinstöcke tragen prima und werden sicherlich für den Hausgebrauch gekeltert. Für einen kurzen Abstecher in die Kirche der Insel reicht es noch. Auffällig ist zum einen, dass es wieder „richtige“ Grabstellen gibt, alle eingefasst mit Buchsbaumhecken, dazwischen penibel geharkte Kieswege – ganz anders als in Schweden. Und in der Kirche vermissen wir die Kinderspielecke, die uns in den schwedischen und finnischen Kirchen so gefallen hat.

An Bord gibt es ein „ordentliches“ Getränk und wir genießen die Sonne im Cockpit. Nach einiger Zeit läuft besagtes Segelboot ein und unverrichteter Dinge wieder aus. Es gibt anscheinend keinen adäquaten Liegeplatz mehr und so gehen sie lieber direkt vor dem Hafen vor Anker – auf Legerwall (mit auflandigem Wind), was bei den aktuellen schwachen Winden annehmbar aussieht. Allerdings ist für abends und nachts der Durchzug eines Starkwindes angesagt und wir beobachten zum Sonnenuntergang, wie ungemütlich es dort für die Crew wird. Aber der Anker war wohl gut eingefahren und hält.

Wir sitzen bis zum Einsetzen des Starkwindes bei Seemansgarn mit der Crew der Nige-O aus Kiel zusammen, die schon seit ein paar Jahren die ostschwedische Küste erkunden und einiges zu empfehlenswerten und weniger empfehlenswerten Häfen zu berichten wissen.

Samstag, 31.08.2024 Femø – Omø – 19 Seemeilen

Wo bitte ist der August geblieben? Irgendwie ist dieser Monat an uns vorbeigeflogen. Am 31. Juli haben wir in Näske (nördlichste Punkt in Schweden) unseren Rückweg angetreten. Seitdem liegen schon wieder 840 Seemeilen in unserem Kielwasser, die Hälfte davon leider unter Maschine. Wie gut, dass unser 42 Jahre alter 3-Zylinder Bugh Motor (Zweikreiskühlung und 36 PS) so zuverlässig wie eine Nähmaschine funktioniert. Ja, er hat seine Macken, aber Werner ist mit ihm auf du und du und hegt und pflegt ihn ohne Unterlass. Alle 20 Stunden möchte er etwa einen halben Liter Kühlwasser, wo auch immer das zwischenzeitlich hin verschwindet. Nach Öl hat er auf der ganzen Reise noch nicht gefragt. Lange hatten wir im Vorfeld diskutiert, ob wir ihn ersetzen oder generalüberholen sollten – beides recht kostspielige Alternativen. Auch in diesem Sommer war der Gedanke einer Generalüberholung da. Aber nach dieser Meisterleistung haben wir uns erneut dagegen entschieden. Eigentlich hat er ja nur drei „Macken“:

  1. Im Winterlager wandert das Kühlwasser ins Öl. Das kann man leicht vermeiden, indem man es vorher ablässt oder im Frühjahr einen Ölwechsel in Verbindung mit dem Auffüllen von Kühlflüssigkeit vornimmt.
  2. Im Sommerbetrieb trinkt er „wenig“ Kühlflüssigkeit, die kann man jederzeit ganz einfach auffüllen.
  3. Manchmal hat er Probleme,  Seewasser für die Zweikreiskühlung anzusaugen, was die Gefahr eines zu heißen Auspuffschlauches bedeuten würde. Dazu hatten wir uns in einem Beitrag in Finnland einmal erklärt. Seit Werner den Impeller erneut ausgebaut und etwas modifiziert wieder eingebaut hat, ist auch hier meist Ruhe. Dies wäre gänzlich mit einer neuen „teuren“ Seewasserpumpe zu beheben.

Heute übernimmt er die gesamte Distanz. Der Wind weht erneut aus Nordwest mit 3-5 Knoten. Der aufmerksam Lesende wird denken „macht doch nichts, ihr müsst doch grundsätzlich nach Südwest“. Ja, stimmt, lägen da nicht zum einen ein paar Inseln im Weg und zum anderen die Sehnsucht der Skipper nach bestimmten Häfen. Heute wollen wir nach Omø, einer Insel am Ausgang des Smålandsfahrwassers zum großen Belt, die wir vor 2 Jahren zum letzten Mal besuchten. Damals war Werner gesundheitlich sehr angeschlagen, wie sich herausstellte war es Corona. Daher war die Erkundung der Insel nur sehr eingeschränkt möglich. Das wollen wir heute nachholen.

Auf Omø werden Leihfahrräder angeboten, das wissen wir noch vom letzten Besuch. Allerdings haben diese Vollgummi-Reifen und der Fahrkomfort ist sehr bescheiden. Also „bucksieren“ wir unsere Räder wieder aus der Rumpelkammer Achterkabine an Land und starten zu einer Rundfahrt über die Insel, die aufgrund einer relativ dreieckigen Form über drei Spitzen verfügt, die wir alle ansteuern. Zwischendrin kommen wir durch den Inselort, in dem wir auf ein Café hoffen – leider Fehlanzeige – „lukket“. Das Wetter ist wieder herrlich und uns springen diverse Fotomotive vor die Kamera. Auch ein Bad am wunderschönen Naturstrand darf (zumindest für den Skipper) nicht fehlen.

Abends kümmern wir uns um die Fertigstellung dieses Berichtes bei einem Glas Wein im Cockpit, bevor es in die Koje geht. Wir haben nun in 15 (Wochen-)  Beiträgen über unsere Sommerreise berichtet. Knapp eine Woche liegt noch vor uns.

Erkenntnis der Woche:

Wir sind dankbar! Dankbar für diesen besonderen Sommer mit wunderbaren Erlebnissen und Begegnungen. Dankbar für unsere stabile Gesundheit, die das Ganze erst ermöglicht. Und dankbar auch für die sicher gemeisterten kritischen Situationen, die uns immer wieder daran erinnern, nicht mit der Aufmerksamkeit nachzulassen und die Konzentration immer bei den aktuellen Geschehnissen an Bord zu halten.

2 Antworten

  1. Hallo ihr Lieben, wieder einmal hatte ich großes Vergnügen beim sonntäglichen Frühstücken euren Reisebericht zu lesen! Die hohen Wellen, die bis aufs Schiff steigen, der Lifebelt , um die Segel zu erreichen und die Leinen, die sich verhakt hatten.., die ungewollte Halse vor der Hafen Einfahrt- all das und noch viel mehr war wirklich wieder aufregend und ließen mich nachempfinden, wie spannend das Bordleben ist!
    Schön, dass ihr bald wieder zurück seid! Fühlt euch gedrückt von mir!

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